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Credible Messenger – Mentoring für ein straffreies Leben

Praxisphase

Ideen-Beschreibung:

Mit dem Mentorenprogramm von „Tatort Zukunft“ werden jugendliche Intensivstraftäterinnen und -Straftäter mit pädagogisch geschulten ehemaligen Strafgefangenen vernetzt, um dauerhafte Wege aus der Kriminalität zu erarbeiten.

Bei unserem Projekt geht es darum, in einer Art Patenschaftsprogramm, ehemalige Strafgefangene und jugendliche Intensivtäterinnen und -täter zusammenzubringen. Dabei steht die bessere Integration in die Gesellschaft anhand von Vorbildern für junge Straftäterinnen und Straftäter im Fokus. Gemeinsam sollen sie Wege aus der Kriminalität erarbeiten. Dabei ist es wichtig, dass die Strafgefangenen ihren "turning point" bereits hinter sich haben und den Willen, künftig ein straffreies Leben zu führen. Sie werden in einem besonderen Verfahren von uns ausgewählt und erhalten durch verschiedene Schulungen und Workshops grundlegende pädagogische Fähigkeiten. Als glaubhafte Mentorinnen und Mentoren sollen die ehemaligen Strafgefangenen den Jugendlichen dabei helfen, ebenfalls ein Leben ohne Straftaten zu führen. Sie sind dazu besonders befähigt, da sie ähnliche lebensweltliche Erfahrungen gemacht haben, mit denen die Jugendlichen sich besser identifizieren können als mit den oft als repressiv wahrgenommenen staatlichen Vertretenden. Ähnliche Projekte gibt es etwa in der Suchthilfe mit großem Erfolg. Wichtig ist, dass die Mentorinnen und Mentoren nicht die Rolle der Sozialen Arbeit übernehmen. Sie ersetzen keine staatlichen Hilfen der Wiedereingliederung. Sie fungieren eher als zusätzliche Unterstützung, da sie einen anderen Zugang zu den jungen Menschen haben. Es geht um gegenseitigen Austausch und gegenseitige Hilfe in einem freizeitlichen Setting. Darüber hinaus ist es wichtig, dass das gesamte Programm von ausgebildeten Fachkräften begleitet, reflektiert und gesteuert wird. Es soll weiterhin nicht um Abschreckung gehen, sondern vielmehr darum, dass ehemalige Gefangenen die Jugendlichen in ihren Lebensumständen dort abholen können, wo sie stehen. Sie können ihre Fragen, Ängste und Sorgen womöglich anders beantworten als Menschen, die selbst nie im Gefängnis waren. Sie sollen die Jugendlichen für bestimmte Themen sensibilisieren und dazu motivieren, künftig nicht mehr delinquent zu werden. Weiterhin ist uns wichtig, dass die Gefangenen, die als Mentorinnen und Mentoren tätig werden, dies nicht ehrenamtlich tun, sondern für ihre Arbeit bezahlt werden. Häufig scheitert die Wiedereingliederung in die Gesellschaft an der Arbeitslosigkeit der ehemaligen Gefangenen und ihren Schwierigkeiten, sich auf dem ersten Arbeitsmarkt zu etablieren. Durch diese bezahlte Stelle sollen sie ihre Selbstwirksamkeit spüren, mögliche Schulden abbezahlen, gegebenenfalls für ihre Familie sorgen und gleichzeitig ihrem Wiedergutmachungsbedürfnis nachkommen können. Dies verringert nachgewiesenermaßen auch die Rückfallquote unter ehemaligen Straftäterinnen und Straftätern. Damit wird die eigentlich als Problem angesehene Gruppe der ehemaligen Strafgefangenen zur Lösung des gesellschaftlichen Problems der Wiedereingliederung.

Die Ideen-Entwicklung innerhalb der vergangenen, sechsmonatigen Konzeptphase und die geplanten Schritte für die rund zweijährige Erprobungsphase findet ihr unten im Konzept.

Team:
Julian Knop, Saskia Jaschek, Peter Mercer, Hanna Lauter, Jana Sophie Lanio

Ort: 
Berlin